Nach den verheerenden Stürmen Mitte August in Niederbayern brauchen die Waldbauern finanzielle Unterstützung auch bei den Aufräumarbeiten. Der Forstexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion, Horst Arnold, warnt vor Verzögerungen aus Geldnot: „Die schnelle Beseitigung der schätzungsweise über zwei Millionen Kubikmeter an umgestürzten Bäumen ist notwendig, um eine Borkenkäferplage in den kommenden Jahren zu verhindern und die restlichen Bestände zu schützen. Jedoch ist diese Arbeit äußerst riskant, viele Stämme stehen unter Spannung, so dass unter dem Aspekt der Sicherheit nur die maschinelle Aufarbeitung mit Harvestern bleibt.“ Der Abgeordnete fordert, dass die Kosten der professionellen Aufarbeitung in die Förderung aufgenommen werden sollten.

Als weiteres Problem sieht der SPD-Fraktionsvize den Verfall des Holzpreises an, der durch den massenhaften Anfall von Schadholz eintritt. Als Lösung schlägt Arnold vor, die Stämme über Jahre in sogenannten Nasslagern zu verwahren. Die Waldbesitzervereinigungen beziehungsweise die Sägeindustrie könnten so dazu beitragen, dass verwertbare Stämme später zu guten Preisen vermarktet werden können. „Der Freistaat sollte die immense Arbeitsbelastung bei den Personalkosten unterstützen. Das Wohlergehen der Forstwirtschaft ist ein wichtiger Faktor in Bayern. Immerhin gibt es hier 190.000 Beschäftigte vorwiegend im ländlichen Raum. Diese brauchen unsere Hilfe.“

Zudem mahnt der SPD-Forstexperte einen Umbau der bayerischen Wälder an. „Durch den Klimawandel werden extreme Sturmereignisse künftig zunehmen, besonders die Fichte als Flachwurzler ist hier stark gefährdet. Der Umbau der Wälder in Mischwälder mit einem hohen Tannen- und Douglasien-Anteil kann zu sicheren und stabilen Bestandsentwicklungen beitragen und die Forstwirtschaft auf Dauer sichern“, betont Arnold. Im Privatwald müssten insgesamt 260.000 Hektar langfristig umgebaut werden. Auf rund 42 Prozent der Waldflächen in Bayern stehen Fichten.