Einem Kabinettsbericht der Staatsregierung ist zu entnehmen, dass es für die Landwirtschaft eine staatlich geförderte Imagekampagne geben soll. Doch statt einer teuren Befeuerung des Instagram-Accounts der Ministerin, so Fraktionschef Horst Arnold, braucht es eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik.

In der Vergangenheit wurden Großbetriebe exzessiv gefördert und industrielle Tierhaltungsanlagen toleriert. „Und jetzt fällt der Staatsregierung ein, dass die Branche eine staatlich geförderte Imagekampagne braucht“, ärgert sich Arnold. „Viel sinnvoller wäre, die Landwirtschaftspolitik neu auszurichten. Wir fordern einen Stopp der bedingungslosen Zahlungen für Großbetriebe und eine stärkere Förderung von mittelständischen bäuerlichen Familienbetrieben sowie eine Ausweitung der Öko-Landwirtschaft.“

Und im kommenden Landwirtschaftsausschuss hat man dank des SPD-Antrags „Für eine gerechte und nachhaltige Agrarpolitik“ nun die Chance dazu. „Dann werden wir ja sehen, ob der Staatsregierung eine echte Kehrtwende in der Agrarpolitik oder nur ein mit viel Geld aufgehübschtes Image am Herzen liegt!“

Schon länger fordern Arnold und die SPD-Landtagsfraktion ein eigenes Schulfach zur Ernährung.
Das entspricht auch der jahrlangen Forderung der bayerischen Landfrauen. „Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler den Wert der regionalen Lebensmittel erkennen und in ihre Familien tragen.“
Amüsiert zeigt sich Horst Arnold über den erneuten Vorschlag, die sogenannten Bauernmarktmeilen zu stärken: „Bereits 2014 kündigte der Vorgänger der Ministerin an, die erfolgreichen Bauernmarktmeilen in München und Nürnberg in weiteren Städten zu etablieren, bis heute ist nichts geschehen. Dies wäre eine wirkliche Chance für die Landwirtschaft, mit den Menschen im urbanen Umfeld in Kontakt zu treten, statt mit Foodtrucks durch die Lande zu ziehen!“