Anlässlich der heutigen Vorstellung des Waldberichts im Forstausschuss fordert der forstpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion und Fürther SPD-Vorsitzende Horst Arnold mehr Anstrengung der Staatsforsten beim Waldumbau. „Wir haben 172.000 Hektar Staatswald, die dringend in klimatolerante Mischwälder umgebaut werden müssen. Seit 2008 wurden jedoch erst 40.000 Hektar umgebaut – gleichzeitig machen die Staatsforsten hohen Gewinn, der nicht reinvestiert werden darf!“

Der Fürther Abgeordnete fordert eindringlich, dass künftig ein Großteil des Gewinns für die Umwandlung der anfälligen Fichtenmonokulturen aufgewendet werden müsse. „Wälder entstehen in Generationen, jetzt kurzfristig auf Gewinnablieferungen zu pochen und in einigen Jahren vor Sturm- und Klimaschäden zu stehen, ist fahrlässig und verantwortungslos. Durch eine Verordnung kann die Staatsregierung sofort handeln!“, betont Arnold.

Der BR berichtet: Bayerns Wälder sind im Trockenstress. Die Grundwasserspeicher in den Wäldern sind nur zu zwei Dritteln gefüllt, das zeigen die Waldklimastationen im Süden und Norden.  Alle Baumarten wachsen deshalb langsamer, die Fichten teilweise um 50 Prozent.Viele Bäume werden instabiler und ihr geschwächter Zustand macht sie anfälliger für die Folgen der durch die Trockenheit begünstigten Schädlinge, vor allem den Borkenkäfer. Forstminister Brunner kündigte an, er werde für den nächsten Staatshaushalt mehr Forschungs- und Waldumbaumittel fordern. Da gäbe es für Brunner einen schnelleren Weg, reagierte SPD-Forstexperte Arnold: „Wir haben im Staatsforstengesetz eindeutig die Möglichkeit, dass die Staatsregierung sofort per Verordnung ändern kann, in welcher Höhe der Gewinn abgeführt wird zum Wohl unseres Waldes.“

Umbau schreitet viel zu langsam voran – Verjüngung der Wälder lässt weiter auf sich warten

Ein gravierender Punkt ist die nach wie vor hohe Wildbelastung in Teilen Bayerns, die eine natürliche Verjüngung der Wälder verhindert. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Schutzfunktion unserer Bergwälder aufgrund der fehlenden Verjüngung durch den anhaltenden Wildverbiss vielerorts nicht mehr gegeben ist. Hier knickt die Staatsregierung immer noch vor der Jagdlobby ein!“, ärgert sich der Forstexperte.