Der Vorsitzende des Haderthauer-Untersuchungsausschusses und Fürther Landtagsabgeordnete Horst Arnold blickt mit Spannung auf den Auftritt des Dreifachmörders Roland S., der für die Haderthauers die Modellautos gebaut hat. „Roland S. ist ein Kardinalzeuge“, ist sich Arnold sicher. „Er hat bei den Geschäften mit den edlen Modellautos DIE Schlüsselrolle gespielt. Ich erwarte mir Aussagen über den Beginn, die Ausgestaltung und die Motivation dieser ganzen Geschichte. Auch der Grad der Bekanntschaft, der Kontakte und des Umgangs des Zeugen mit der früheren Staatsministerin wird von besonderem Interesse sein.“

Arnold, der auch Vorsitzender der Fürther SPD ist, interessiert vor allem auch die Frage, inwieweit Roland S. von seinem Arzt Hubert Haderthauer instrumentalisiert wurde, um Geschäfte zu machen: „Die entscheidende Frage ist doch: Gab es wirtschaftliche oder therapeutische Interessen, die dazu geführt haben, dass Roland S. die teuren Modellautos gebaut hat? Es spricht viel dafür, dass die finanziellen Interessen im Vordergrund standen. Der Verdacht liegt nahe, dass die Therapie von Roland S. eher eine beiläufige Rolle spielte. Der Mann hat für die Haderthauers Modellautos gebaut, die sehr teurer verkauft worden sind, während die öffentliche Hand mit Steuermitteln dabei draufgezahlt hat.“

Der SPD-Abgeordnete will den Zeugen in diesem Zusammenhang auch nach den Abläufen in der Forensischen Psychiatrie, in der er untergebracht war, befragen. „Roland S. hat zahlreiche Sonderbehandlungen erfahren. Restaurantbesuche und Modellbaumessen waren dem Zeugen in Ansbach nicht fremd. Er durfte sogar ein Wochenende auf einer Jagdhütte in Frankreich verbringen. Das klingt mir nicht danach, als ob Roland S. wie ein ganz normaler Patient des Maßregelvollzugs behandelt wurde!“