Rekordinvestitionen in Schulen, neue Smartboards und Tablets, digitales Klassenzimmer – in den Fürther Schulen bewegt sich gerade viel. Die Fürther Jusos haben gemeinsam mit MdL Horst Arnold und Bürgermeister Markus Braun alle Schülersprecherinnen und Schülersprecher in Fürth eingeladen, um gemeinsam über die Fürther Schulen und die bayerische Bildungspolitik zu diskutieren. Ein Thema lag den Schülerinnen und Schülern dabei besonders am Herzen.

Es war kein einziger Stuhl mehr frei am größten Tisch in der Kaffeebohne. Zahlreiche junge Menschen aus den Fürther Schulen sind der Einladung der Fürther Jusos zum SMV-Dialog gefolgt und wollten sich austauschen, was in Fürther Schulen gut läuft und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.

In Fürth werde viel in die Schulen investiert, betonte Schulbürgermeister Markus Braun zu Beginn. Mehrere hundert Millionen Euro stecke man in Neubauten und Sanierungen von Grund-, Mittel- und Realschulen sowie die Gymnasien.

Außerdem könne man – Thema frühkindliche Bildung – jedem Kind einen Betreuungsplatz bieten, im Vergleich ist Fürth hier absolute Spitze.

Lehrkräftemangel immer drängender

Horst Arnold, Fürther Landtagsabgeordneter, mahnt derweil an, dass der Freistaat seinen Bildungsaufgaben nachkommen müsse. Während die Kommunen viel Geld in Schulen investierten, sei die Lehrerausbildung über Jahrzehnte vernachlässigt worden und angehende Lehrkräfte würden durch bayerische Behörden gegängelt.

„Nun steht man mit dem erdrückenden Lehrkräftemangel vor dem Scherbenhaufen dieser fehlgeleiteten Politik.“

Die Schülersprecherinnen und Schülersprecher merken derweil an, dass zwar einige Stunden ausfielen, jedoch vor allem immer häufiger Aushilfskräfte statt vollwertige Lehrerinnen vor der Klasse stehen. Darunter leide immer häufiger auch die Qualität des Unterrichts.

Dauerbrenner Schultoiletten

In einem sind sich alle Schülervertreter einig: Die Probleme mit Schultoiletten verschärften sich. So würden immer häufiger Toiletten, in Folge von grob aggressivem Vandalismus, durch die Schulen gesperrt.

Bürgermeister Braun ist das Problem bekannt, gibt jedoch zu Bedenken, dass das größte Problem extreme Zerstörungswut und Verschmutzung durch einige sehr wenige Nutzer sei. „Teilweise ist das ein Ausmaß, dass man die Toiletten durch einen Tatortreiniger, sonst zuständig für Mord- und Totschlagtatorte, professionell reinigen lassen muss.“

Abhilfe schaffen könne man hier wahrscheinlich nur durch eine Kombination aus stetiger Sanierung, wie sie bereits seit Jahren vorangetrieben wird, und enger sozialer Kontrolle durch die Schulfamilie und konsequenten Sanktionen gegen die Zerstörer.

Schülerinnen und Schüler zufrieden in Fürth

Bei allen Defiziten in der bayerischen Bildungspolitik und den aktuellen lokalen Herausforderungen betonen zum Abschluss jedoch alle Schülervertreter: In Fürth ist die Atmosphäre trotz Großstadt noch familiär und man kennt sich untereinander. Sie fühlen sich in Fürth wohl.